Verwendung
Anglizismen gibt es in allen Bereichen des Deutschen und eine Zunahme der Entlehnungen kann bestätigt werden (siehe Quantitative Entwicklung). Ein häufiger Gebrauch konzentriert sich jedoch nicht auf den alltäglichen Sprachgebrauch, sondern auf die sogenannte Peripherie des Wortschatzes. Damit gemeint sind Varietäten, wie Fach- und Sondersprachen.
Es lassen sich zwei große Gruppen unterscheiden. Die erste beinhaltet Entlehnungen in Fachsprachen oder Jargons, die meist nicht sehr gut integriert sind und meist in schriftlichen Kontexten verwendet werden. Entlehnungen der zweiten Gruppe sind informellen Registern, wie etwa der Jugendsprache, zuzuordnen. Hier werden sie eher im mündlichen Sprachgebrauch verwendet. Siehe [4]
Fach- und Wissenschaftssprache
Hier werden als Entlehnungsgründe häufig die Übernahme des Ausdrucks mit einer neuen Sache oder einem neuen Sachverhalt, die Prägnanz der Ausdrückeund eine Streben nach internationaler Vereinheitlichung genannt. Zu vermuten wäre zudem, dass die Fachliteratur schneller aufgegriffen wird, als es Übersetzungen geben kann.
Hier werden als Entlehnungsgründe häufig die Übernahme des Ausdrucks mit einer neuen Sache oder einem neuen Sachverhalt, die Prägnanz der Ausdrückeund eine Streben nach internationaler Vereinheitlichung genannt. Zu vermuten wäre zudem, dass die Fachliteratur schneller aufgegriffen wird, als es Übersetzungen geben kann.
Jugendsprache
Jugendliche schaffen sich schon seit langer Zeit ihre eigene Kultur und Varietät, mit der sich nach außen abgrenzen. Dabei kann von der Sprachwissenschaft zum einen gezeigt werden, dass Jugendsprache aktuelle Tendenzen in der Entwicklung der Sprache aufgreift und diese Strukturen produktiv verwendet. Zum anderen kann ihr ein besonders kreativer Umgang mit Sprache zugesprochen werden.
Eine aktuelle Tendenz, ist wie gesagt, die Zunahme von englischen Entlehnungen, die hier aufgegriffen wird. Kreativität kann sich z.B. durch die Verfremdung von Wörtern und Satzstrukturen ausdrücken, aber auch im Schaffen neuer Wörter, die natürlich auch entlehnt sein können.
Lexikon der Jugendsprache
Jugendwort des Jahres
Jugendliche schaffen sich schon seit langer Zeit ihre eigene Kultur und Varietät, mit der sich nach außen abgrenzen. Dabei kann von der Sprachwissenschaft zum einen gezeigt werden, dass Jugendsprache aktuelle Tendenzen in der Entwicklung der Sprache aufgreift und diese Strukturen produktiv verwendet. Zum anderen kann ihr ein besonders kreativer Umgang mit Sprache zugesprochen werden.
Eine aktuelle Tendenz, ist wie gesagt, die Zunahme von englischen Entlehnungen, die hier aufgegriffen wird. Kreativität kann sich z.B. durch die Verfremdung von Wörtern und Satzstrukturen ausdrücken, aber auch im Schaffen neuer Wörter, die natürlich auch entlehnt sein können.
- Sehr gut zeigen kann das für Kiezdeutsch - eine lokale Variante von Jugendsprache - eine Seite des Lehrstuhls für deutsche Sprache der Gegenwart der Universität Potsdam:www.kiezdeutsch.de
- Jugendsprache verändert sich sehr schnell und erstellte Lexika sind meist schon veraltet, wenn sie erscheinen. Für Interessierte an neuen Wörtern und ihren Bedeutungen, sei hier folgende PDF sowie die Seite zum Jugendwort des Jahres genannt:
Lexikon der Jugendsprache
Jugendwort des Jahres
Werbesprache
Eine ausführliche Untersuchung gibt es im Hinblick auf Vorkommen und Funktion von Anglizismen in der Werbesprache.
Ein Zunahme von Anglizismen - vor allem in den letzten Jahren - kann bestätigt werden, Dagmar Schüttekann jedoch zeigen, dass sie in unterschiedlichen Anzeigenteilen unterschiedlich häufig vorkommen. Dazu unterscheidet sie folgende Teile, die unterschiedliche kommunikative Funktionen erfüllen:
Die Verwendungshäufigkeit spielt in der Werbung eine große Rolle. Angestrebte Effekte stützen sich auf Fremdheit und Besonderheit der verwendeten Wörter oder Wendungen. Dass nach Neuerungen gesucht wird, zeigen sogenannte Kookurenzen, wie etwa Story und Plot oder Trainer und Coach.
Hier einige Beispiele
Eine ausführliche Untersuchung gibt es im Hinblick auf Vorkommen und Funktion von Anglizismen in der Werbesprache.
Ein Zunahme von Anglizismen - vor allem in den letzten Jahren - kann bestätigt werden, Dagmar Schüttekann jedoch zeigen, dass sie in unterschiedlichen Anzeigenteilen unterschiedlich häufig vorkommen. Dazu unterscheidet sie folgende Teile, die unterschiedliche kommunikative Funktionen erfüllen:
- Schlagzeile: sie erfüllt eine appellative Funktion; sie soll auf das beworbene Produkt aufmerksam und neugierig machen und zum Weiterlesen anregen. Hier lassen sich vor allem kaum integrierte und deshalb fremdartig wirkende Anglizismen finden, die aufgrund dessen die Aufmerksamkeit der Verbraucher erregen können.
- Fließtext: erfüllt eine darstellende Funktion; er soll die Verbraucher und Kunden informieren und dient der Darstellung und Positionierung des Produkts. Bei hier auftretenden Anglizismen handelt es sich meist um Fachbegriffe, insgesamt lassen sich jedoch viel weniger Anglizismen finden als in den anderen Anzeigenteilen. Das ist auf die Funktion zurückzuführen, denn hier kommt es den Anbietern darauf an, Informationen zum Produkt zu geben. Sprachliche Neuerungen würden hier nur ablenken und sind deshalb kaum zu finden.
- Slogan: erfüllt sowohl Darstellungs-, Appel- sowie Ausdrucksfunktion; er soll auf das Produkt aufmerksam machen, Informationen über den Produktnutzen vermitteln und das Image des Anbieters stützen. Slogans stellen an Werbetexter hohe Anforderungen: sie müssen eingängig, prägnant und kurz sein. Sprachliche Kreativität spielt für die Erstellung von Slogans daher eine wichtige Rolle. Wie bei der Schlagzeile werden Anglizismen (hier) häufig verwendet, da sie als sprachliche Neuerungen Aufmerksamkeit erregen können, sich aber auch für Neuschöpfungen, Wortspiele und weiteres eignen.
Die Verwendungshäufigkeit spielt in der Werbung eine große Rolle. Angestrebte Effekte stützen sich auf Fremdheit und Besonderheit der verwendeten Wörter oder Wendungen. Dass nach Neuerungen gesucht wird, zeigen sogenannte Kookurenzen, wie etwa Story und Plot oder Trainer und Coach.
Hier einige Beispiele
Motive für die Verwendung
Außersprachliche Faktoren
- Einfluss Großbritanniens durch die sogenannte Industrielle Revolution, die Vorbildrolle in Wirtschaft, Verkehrs- und Pressewesen (z.B. Trust, Partner, Essay, Reporter)
- Vormachtstellung und kulturelles Prestige Amerikas (z.B. Song, Jazz, Bikini)
- Internationalisierungstendenz
- zunehmende Kompetenz deutscher Sprecher im Englischen
- punktueller Übersetzungsverzicht
- Einfluss der Massenkommunikationsmittel (z.B. das Vorherrschen englischer Webseiten)
Innersprachliche Faktoren
- lexikalische und semantische Lücken: diese bezeichnen das Fehlen von Beschreibungen für neue Dinge, Sachverhalte, Tätigkeiten oder Konzepte.
- Kolorit: hier geht es um ausgelöste Vorstellungen und Konnotationen, man kann Lokal-, Fach- und Sozialkolorit unterscheiden
(will man solche Begriffe übersetzen, zeigt sich, wie schwierig das Erfassen aller Konnotationen sein kann, z.B. bei Cowboy: berittener, amerikanischer Rinderhirt)
Fachkolorit: die Kenntnis fachsprachlicher Termini signalisiert Kompetenz auf dem Gebiet. Hinzu kommt ein Bestreben nach internationaler Vereinheitlichung der Terminologie
Sozialkolorit: Möglichkeit der Sprecher, mithilfe von Anglizismen Gruppengehörigkeit auszudrücken
- sprachliche Ausdruckskraft: durch Auffälligkeit, Bildhaftigkeit, Wortspiele, Emphase und Ausdrucksvariation
- sprachliche Ökonomie: hierunter fallen
Sprachliche Differenzierung: das Wort Steckenpferd schloss zunächst das Hobby mit ein, heute wird es als "von Außenstehenden leicht als (liebenswürdige) Schrulle belächelte Liebhaberei, der jemand seine freie Zeit widmet" definiert.