Auf dieser Seite geht es zum einen um die Integration englischer Sprachelemente, die dadurch als Entlehnungen zu einem Teil des deutschen Sprachsystems werden, und zum anderen um Veränderungen als Folge des Einflusses des Englischen auf dieses Sprachsystem.
Integration
Bei der Integration von Entlehnungen handelt es sich um langwierige, unsystematische Prozesse. Es gibt verschiedene Arten und Grade der Integration, dabei können folgende Ebenen unterscheiden werden:
Phonetische Integration
(Anmerkung zum Abschnitt: Angaben der Lautwerte richten sich nach dem Internationalen Phonetischen Alphabet und sind in Schrägstriche gesetzt, ein Audiohilfe zur Aussprache im Deutschen gibt es hier und für das Englische hier.)
Fremdsprachige Lautwerte und Lautverbindungen können durch Entsprechungen des deutschen Lautsystems ersetzt werden. Man spricht von Lautsubstitution. Die Aussprache der Laute im Deutschen gleicht im Regelfall nicht der Englischen, imitiert diese nur, aufgrund folgender Faktoren:
Großen Einfluss auf die Aussprache nimmt also die an die Schreibung gebundene Leseaussprache. Englische Laute werden beim Lesen dabei durch deutsche ersetzt. Zwei Phänomene im Deutschen spielen dabei häufig - es gibt auch Ausnahmen - eine besondere Rolle:
In Folge der Substitution der englischen Laute durch eigene oder Ersatz durch Varianten der Laute lassen sich häufig die folgenden Verschiebungen beobachten:
Insgesamt geht die Tendenz jedoch - vor allem in den letzten Jahren - hin zum Bemühen der Sprecher um eine Aussprache, die möglichst nah am englischen Original ist.
Zum Abschnitt siehe: [7]
Bei der Integration von Entlehnungen handelt es sich um langwierige, unsystematische Prozesse. Es gibt verschiedene Arten und Grade der Integration, dabei können folgende Ebenen unterscheiden werden:
Phonetische Integration
(Anmerkung zum Abschnitt: Angaben der Lautwerte richten sich nach dem Internationalen Phonetischen Alphabet und sind in Schrägstriche gesetzt, ein Audiohilfe zur Aussprache im Deutschen gibt es hier und für das Englische hier.)
Fremdsprachige Lautwerte und Lautverbindungen können durch Entsprechungen des deutschen Lautsystems ersetzt werden. Man spricht von Lautsubstitution. Die Aussprache der Laute im Deutschen gleicht im Regelfall nicht der Englischen, imitiert diese nur, aufgrund folgender Faktoren:
- unterschiedliches Phoneminventar
- unterschiedlichiche phonotaktische Regeln (Wort- und Satzakzent)
- unterschiedliche Zuordnung von Schriftzeichen und Lauten, z.B. kann im Englischen ein geschriebenes u auch als /ʌ/ ausgesprochen werden
Großen Einfluss auf die Aussprache nimmt also die an die Schreibung gebundene Leseaussprache. Englische Laute werden beim Lesen dabei durch deutsche ersetzt. Zwei Phänomene im Deutschen spielen dabei häufig - es gibt auch Ausnahmen - eine besondere Rolle:
- Auslautverhärtung: die die Verschiebung von /b,d,g/ am Ende eines Wortes zu /p,t,k/ zur Folge hat, wie in Club oder Job
- der Verschiebung von anlautendem /s/ zu /ʃ/ vor p und t, wie in Sponsor und Sprint sowie von /s/ zu /z/ vor Vokalen, z.B. in Safari
In Folge der Substitution der englischen Laute durch eigene oder Ersatz durch Varianten der Laute lassen sich häufig die folgenden Verschiebungen beobachten:
- von /eɪ/ zu /e:/, wie in Aids oder Safe
- von /eʊ/ zu /o:/, wie in Bowling oder Show
- von /dʒ/ zu /tʃ/, wie in College oder Lounge
- von /tʃ/ zu /ʃ/, wie in Lunch oder Clinch
Insgesamt geht die Tendenz jedoch - vor allem in den letzten Jahren - hin zum Bemühen der Sprecher um eine Aussprache, die möglichst nah am englischen Original ist.
Zum Abschnitt siehe: [7]
Graphische Integration
Die graphische Integration meint die mögliche Anpassung der Schreibung in zweierlei:
Neuere Entlehnungen behalten derzeit jedoch meist - bis auf die oben genannten Schreibregeln - die englische Schreibung bei. Auch hier zeigt sich also eine Tendenz zur Beibehaltung des englischen Originals, dazu muss jedoch gesagt werden, dass es sich bei Integration um langwierige unsystematische Prozesse handelt, die sich nicht vorhersagen lassen. Eine Entlehnung wie Streik gibt es schon seit vielen Jahren im Deutschen, eine solche Integration ist die Folge jahrelanger Prozesse.
Siehe dazu: [7]
Die graphische Integration meint die mögliche Anpassung der Schreibung in zweierlei:
- Schreibregeln des Deutschen:
- einzelner Segmente der Schreibung (nach Leseaussprache)
Neuere Entlehnungen behalten derzeit jedoch meist - bis auf die oben genannten Schreibregeln - die englische Schreibung bei. Auch hier zeigt sich also eine Tendenz zur Beibehaltung des englischen Originals, dazu muss jedoch gesagt werden, dass es sich bei Integration um langwierige unsystematische Prozesse handelt, die sich nicht vorhersagen lassen. Eine Entlehnung wie Streik gibt es schon seit vielen Jahren im Deutschen, eine solche Integration ist die Folge jahrelanger Prozesse.
Siehe dazu: [7]
FlexivischeIntegration
Zuweisung des grammatikalischen Geschlechts:
Grundsätzlich gibt es kein feststehendes System von bestimmten Regeln, mit dem das Genus (entlehnter) Substantive bestimmt werden kann. Hier herrscht auch in Bezug auf Substantive im Deutschen teilweise Unsicherheit. Es gibt jedoch eine Reihe von Regelnnach denen das grammatische Geschlecht zumindest in einigen Fällen in Analogie zu "deutschen" Substantiven zugewiesen werden kann:
Siehe dazu: [8]
Eine Integration in Bezug auf das Genus ist in der Regel produktiv. Dennoch gibt es einige Zweifelsfälle, vor allem wenn es sich um relativ neu entlehnte Substantive handelt. Beispielsweise sind für das Wort Essay die Formen der und das Essay zulässig, obwohl eine Analogiebildung zu der Aufsatz möglich wäre. Hier gibt es teilweise auch noch kompliziertere Fälle, wie bei die E-Mail (der Brief?). Hier wird z.B. angenommen, dass es sich um phonologische Präferenzen und aufgrund dieser um eine von Sprechern aktiv vorgenommene Genuszuweisung handeln könnte oder eine Analogie zu bspw. die elektronoische Post gesucht wurde.
Pluralbildung und Markierung der Fälle
In Bezug auf die Pluralbildung kann man die Endungen -(e)n, -e, -s sowie den Nullplural (keine Endung) unterscheiden. Der s-Plural ist im Deutschen eigentlich eher selten, ist aber der Regelfall für Entlehnungen aus dem Englischen (z.B. Partys, Intervies, Tests). Nur einige wenige Anglizismen weisen einen e-, (e)n- oder Nullplural auf, z.B. Alarme, Lobbyisten, Designer.
Hier gibt es Argumentationen in zwei Richtungen, die den s-Plural entweder als Regel des Deutschen oder als Konsequenz von Entlehnungsprozessen sehen.
In Bezug auf den Kasus zeigen sich vor allem bei der Bildung des Genitiv Singulars Unsicherheiten. Hier sind einige Fälle wie Business, Service oder Tennis wegen ihrer Endung aus -s blockiert, können also keine s-Endung annehmen.Desweiteren zeigen sich einige Zweifelsfälle, wie des Crash - des Crashs, des Laptop - des Laptops, die zwischen regulärer Bildung und keiner Endung schwanken. Dies ist größtenteils auf phonetische Konventionen zurückzuführen.
Die hier genannten Beispiele fallen in Bezug auf ihre Flexion nicht nur als Zweifelsfälle auf. Hier soll noch einmal betont werden, dass integrative Prozesse langwierig sein können, sich hier aber auch zeigt, dass Entlehnungen als fremd auffallen können - auch in den grammatischen Strukturen - jedoch ihre Funktion erfüllen und produktiv in Sätze eingepasst werden können.
Zum Abschnitt siehe: [8]
- Deklination von Substantiven
Zuweisung des grammatikalischen Geschlechts:
Grundsätzlich gibt es kein feststehendes System von bestimmten Regeln, mit dem das Genus (entlehnter) Substantive bestimmt werden kann. Hier herrscht auch in Bezug auf Substantive im Deutschen teilweise Unsicherheit. Es gibt jedoch eine Reihe von Regelnnach denen das grammatische Geschlecht zumindest in einigen Fällen in Analogie zu "deutschen" Substantiven zugewiesen werden kann:
- Biologisches Geschlecht: männliche und weibliche Personen nehmen das jeweilige maskuline bzw. feminine grammatische Geschlecht an. Beispiele: die Lady, der Gentleman, der Cowboy, die Queen
- Lexikalische/Semantische Analogie: Equivalente oder semantisch in Beziehung stehende Wörter beeinflussen das Genus der entlehnten Substanive. Beispiele: die Economy (die Wirtschaft), der Trash (der Müll).
- Suffixanalogie: bestimmte Suffixe bevorzugen ein bestimmtes Genus. Beispiele: Substantive auf -er, -ant, -ist-, -or, -ig, -ich, -ling sind meist Maskulina, solche aus -in, -heit, -keit, -schaft, -ung, -ness, -ity, -ion sind meist Feminina und Neutra enden meist auf -chen, -lein, -le.
Siehe dazu: [8]
Eine Integration in Bezug auf das Genus ist in der Regel produktiv. Dennoch gibt es einige Zweifelsfälle, vor allem wenn es sich um relativ neu entlehnte Substantive handelt. Beispielsweise sind für das Wort Essay die Formen der und das Essay zulässig, obwohl eine Analogiebildung zu der Aufsatz möglich wäre. Hier gibt es teilweise auch noch kompliziertere Fälle, wie bei die E-Mail (der Brief?). Hier wird z.B. angenommen, dass es sich um phonologische Präferenzen und aufgrund dieser um eine von Sprechern aktiv vorgenommene Genuszuweisung handeln könnte oder eine Analogie zu bspw. die elektronoische Post gesucht wurde.
Pluralbildung und Markierung der Fälle
In Bezug auf die Pluralbildung kann man die Endungen -(e)n, -e, -s sowie den Nullplural (keine Endung) unterscheiden. Der s-Plural ist im Deutschen eigentlich eher selten, ist aber der Regelfall für Entlehnungen aus dem Englischen (z.B. Partys, Intervies, Tests). Nur einige wenige Anglizismen weisen einen e-, (e)n- oder Nullplural auf, z.B. Alarme, Lobbyisten, Designer.
Hier gibt es Argumentationen in zwei Richtungen, die den s-Plural entweder als Regel des Deutschen oder als Konsequenz von Entlehnungsprozessen sehen.
In Bezug auf den Kasus zeigen sich vor allem bei der Bildung des Genitiv Singulars Unsicherheiten. Hier sind einige Fälle wie Business, Service oder Tennis wegen ihrer Endung aus -s blockiert, können also keine s-Endung annehmen.Desweiteren zeigen sich einige Zweifelsfälle, wie des Crash - des Crashs, des Laptop - des Laptops, die zwischen regulärer Bildung und keiner Endung schwanken. Dies ist größtenteils auf phonetische Konventionen zurückzuführen.
Die hier genannten Beispiele fallen in Bezug auf ihre Flexion nicht nur als Zweifelsfälle auf. Hier soll noch einmal betont werden, dass integrative Prozesse langwierig sein können, sich hier aber auch zeigt, dass Entlehnungen als fremd auffallen können - auch in den grammatischen Strukturen - jedoch ihre Funktion erfüllen und produktiv in Sätze eingepasst werden können.
Zum Abschnitt siehe: [8]
- Konjugation von Verben
Der Großteil der entlehnten Verben nimmt deutsche Endungen an, sie enden im Infinitiv auf -en (joggen, brunchen, shoppen, mobben). Einige wenige werden auf -n bzw. -ieren gebildet, dabei handelt es sich bei ersteren um solche auf auslautende l oder r (lasern, pokern, recyceln). Bei den Verben auf -ieren (bykottieren, trainieren) kann aber auch eine Tendenz zur Endung -en beobachtet werden, wie bei campieren - campen.
Die Verben werden ausnahmslos schwach konjugiert, d.h. sie enden im Imperfekt auf -te (+ Personalendung) und das Partizip folgt dem Muster ge...(e)t.
Hier gibt es zur Zeit noch einige Zweifelsfälle. Dies betrifft die Verben downloaden, highlighten, layouten. Hier ist momentan noch fraglich, welche Version, gedownloadet usw. oder downgeloadet, sich durchsetzen wird. Es handelt sich um ein Integrationsproblem, das bei indigenen Verben mit vorangestellten Verbpartikeln ebenso auftritt (baugespart, gebausprat). [10]
Wortbildungs-Integration
(Anmerkung zum Abschnitt: Einen guten Überblick zur Wortbildung gibt folgendes Dokument)
Nominale Anglizismen
Substantive stellen die größte Gruppe der Entlehnungen dar.
Vor allem die Wortbildungsform der Komposition ist hier besonders produktiv. Hybridbildungen, also Komposita, die sich aus einem Anglizismus und einem anderen Wort zusammensetzen, kommen besonders häufig vor. Folgende Formen gibt es dabei:
- Nomen + Nomen: z.B. Abendshow, Aktienboom, Anwendungssoftware (die häufigsten Formen)
- Verb + Nomen: z.B. Schwimmstar, Boxgeschichte
- Adjektiv + Nomen: z.B. Billigjobs, Schnelltest
- Adverb/Partikel + Nomen: z.B. Acht-Stunden-Job, Innendesign, Vollprofi
Außerdem gibt es zahlreiche Bildungen, die mithilfe der Derivation entstanden sind:
Bildungen mit Konfixen:
- Spitzen-: Spitzenjob, Spitzenmanager
- Riesen-: Riesenbaby, Riesenflop
- weitere Bildungen mit Mords-, Muster-, Ober-, Über-
Bildungen mit Suffixen:
- -er: z.B. Boxer, Surfer, Barkeeper
- -in: z.B. Babysitterin, Brokerin, Partnerin, Sprinterin
- -ismus: z.B. Lobbyismus, Journalismus
Bildungen mit Präfixen:
- Ex-: z.B. Ex-Boxer, Ex-Model
Verbale Anglizismen
Verben können im Prinzip mit allen im Deutschen verfügbaren Präfixen erweitert werden, wodurch unter anderem eine direktionale Änderungen bewirkt werden kann.
Beispiele:
- ab-: abfilmen, abscannen
- durch-: durchchecken, durchstarten
- ein-: einloggen
Adjektivische Anglizismen
Entlehnte Adjektive sind vor allem mit Suffixen erweiterbar.
Beispiele:
- -frei: stressfrei
- -fähig: teamfähig, onlinefähig
- -bar: trainierbar, recycelbar
Siehe dazu: [8]
Veränderungen
Die folgende Liste zeigt Veränderungen des grammatischen Systems, die auf den Einfluss des Englischen zurückgeführt werden kann. Eine tiefgreifende Umwälzung und Vermischung von Regelsystemen muss deshalb jedoch nicht befürchtet werden. Solche Veränderungen sind ständiger Teil eines immanenten Sprachwandels, der (auch) ohne Einfluss der englischen Sprache stattfindet (z.B. zurückgehende Verwendung des Genitivs).
Die folgende Liste zeigt Veränderungen des grammatischen Systems, die auf den Einfluss des Englischen zurückgeführt werden kann. Eine tiefgreifende Umwälzung und Vermischung von Regelsystemen muss deshalb jedoch nicht befürchtet werden. Solche Veränderungen sind ständiger Teil eines immanenten Sprachwandels, der (auch) ohne Einfluss der englischen Sprache stattfindet (z.B. zurückgehende Verwendung des Genitivs).
- generalisierendes immer, wie in wer immer, was immer von whoever
- Bewegung hin zu einmal mehr anstatt einmal noch, von engl. once more
- vorangestelltes beide in koodinierenden Nominalgruppen, wie etwa in "Beide, die Bundeskanzlerin und der Präsident..."
- Vorranstellung des Verbs vor das Subjekt, wie in "..., konterte Vorstandsvorsitzender..."
- Wiederaufnahme des Hilfsverbs im Folgesatz, wie etwa in "Kann man jetzt zum Verkauf von Aktienpaketen raten? Man kann..."
- Wegfall des sich bei reflexiven Verben, wie in "Das Geschäft öffnet erst um halb zehn."
- Tendenz zum du anstatt man in verallgemeinernden Hypothesen, vorrangig in Interviews, z.B. "Wenn du etwas erreichen willst..."
- Verwendung von haben im Imperativ, wie in "Hab ein schönes Wochenende!"
- Abtrennung des Genitiv-s durch ein Apostroph (zur Genitiv- sowie zur Pluralmarkierung), z.B. "Angebot's Special"
- Verwendung folgender Wendungen:
etwas erinnern
etwas annähern etwas kommunizieren Freunde machen Spaß haben sich frei fühlen zu nicht wirklich keine Idee haben von Willkommen zurück |
von to remember s.th.
von to approach s.th. von to communicate s.th. von to make friends von to have fun von to feel free to von not really von to have no idea von welcome back |